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Schweden-Haus statt Wohnmobil
Unser Umzug in den hohen Norden
Hej hej aus unserem Schweden-Domizil,
wer sich fragt, wo wir abgeblieben sind: Wir haben uns mit unserem restlichen Hausstand in den Norden aufgemacht und wachen jetzt jeden Morgen in einem roten Schweden-Häuschen auf. Aber der Reihe nach… | ![]() |
Nachdem wir nach einigen Besichtigungen schon fast unverrichteter Dinge wieder gen Süden gefahren wären, hat sich doch noch das perfekte Match ergeben und nach einiger Bemühung um das Objekt der Begierde war klar, dass Anfang November die Haus-Übergabe stattfinden wird.
In einer kleinen Häuser-Gemeinschaft fußläufig zum Fjord und mit Kilometern Wald hinterm Haus, 25 min von Sundsvall entfernt, hat uns ein kleiner Hof in seinen Bann gezogen. Das 1909 erbaute Wohnhaus wurde von den Vorbesitzern mit viel Handarbeit und Liebe zum Detail komplett renoviert und das dazugehörige Gästehaus wird unser erstes großes Projekt hier für nächstes Jahr sein. Ansonsten gibt es viel Platz, eine Wiese, auf denen bisher die Pferde der Nachbarn standen und wahnsinnig viel Potenzial für all unsere Träume! | ![]() |
Nachdem innerhalb kurzer Zeit alle organisatorischen Dinge geklärt waren, sind wir in die Heimat gefahren, um noch ein paar Dinge zu klären und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.
Unseren restlichen Hausstand packten wir in einen großen Anhänger und traten damit Anfang letzter Woche die stattliche Strecke von 2.500 km wieder gen Norden an. Mit 80-90 km/h wirklich eine Geduldsprobe. | ![]() |
Mit Übernachtung in Lübeck und auf der Nachtfähre von Kiel nach Göteborg, kamen wir Donnerstagabend am Haus an. Die (etwas ältere) Technik hat gehalten und nachdem wir den Anhänger in den Innenhof unseres Hauses rangiert hatten, ist uns im wahrsten Sinne des Wortes eine tonnenschwere Last abgefallen. Danach ging es noch für eine Nacht ins Hotel in Sundsvall und das Frühstücksbuffet wurde am nächsten Tag erstmal geplündert. Nach dem finalen Termin beim Makler fuhren wir mit den ehemaligen Hausbesitzern zum Haus und schlossen zum ersten Mal auf - ein unwirkliches Gefühl! Alles recht leer und bereit, von uns erkundet und erobert zu werden.
Die ersten zwei Nächte schlugen wir unser Matratzenlager im Wohnzimmer vor dem Kamin auf. Für die Gemütlichkeit war also schonmal gesorgt - auch wenn es nach den letzten Nächten im Wohnmobil bei kuschligen 8 Grad viel zu warm war!! Mittlerweile sind wir aber schon ins Schlafzimmer mit neuem Bett gezogen - der nächste IKEA ist nicht weit - und genießen nach 15 Monaten Wohnmobil wieder ein richtiges Bett! Den alten Küchenofen, der auch erhalten wurde, haben wir auch schon eingeweiht und das Rührei schmeckt hier besonders lecker.
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Es herrscht auf jeden Fall noch ziemliches Chaos, aber erstmal die höchsten Prioritäten abarbeiten: Die Kaffeemaschine steht schonmal… Man glaubt es kaum, aber wir haben es innerhalb kürzester Zeit geschafft, die für uns riesige Küche komplett vollzustellen. Mittlerweile ist aber alles in die Schubladen gewandert und Ordnung eingekehrt. | ![]() |
Es gab vor ein paar Tagen schon die ersten Schneeflocken, also machen wir außerdem schonmal alles winterfest (Wasserleitungen im Garten abdrehen, Außenküche abdecken, Feuerholz einräumen, Schlaglöcher ausbessern usw.).
Und ganz wichtig: bei den Nachbarn Hej sagen! Wir haben gelernt, dass es hier sehr üblich ist, sich bei seinen nächsten Nachbarn vorzustellen und sie zu sich nach Hause einzuladen. Da wir außer unserem Küchenblock und 2 Hochstühlen noch keine Sitzgelegenheiten haben, sind wir froh, als wir am nächsten Tag gleich mal zur Fika eingeladen werden und bringen süße Stückchen aus unserem Lieblingscafé aus Sundsvall mit.
Die anfänglichen Bedenken, dass sich zu uns als Ausländer erstmal niemand traut, sind auch schon weggewischt, denn vor ein paar Tagen stand ein Nachbar vor der Tür, der einfach mal Hallo sagen wollte. Er kannte bereits die Vor-Vor-Besitzerin und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Sein Englisch ist für sein älteres Semester auch wirklich astrein - Verständigungsprobleme werden wir also wirklich keine bekommen! Nachdem wir wohl einen guten Eindruck hinterlassen haben, kam er am nächsten Tag direkt wieder und hat uns feierlich einige alte Waschwerkzeuge aus den letzten Jahrhunderten überreicht, die früher zu unserem Waschhaus gehörten. Er hat uns auch erzählt, wie er mit 12 Jahren in der damaligen Sauna am und im Bach unterwegs war. Es gehört also einiges an Geschichte zum Haus! Die Sauna wiederherzustellen… ein weiteres Projekt. 😄
Das morgendliche Licht ist auf jeden Fall schonmal ein Traum! Unser Standort ist zum Kontakte knüpfen auf jeden Fall ziemlich gut, denn auf dem Weg vor dem Haus gehen viele Nachbarn spazieren. Somit haben wir mittlerweile schon einige Bekanntschaften gemacht und alle haben uns bisher sehr Willkommen geheißen! | ![]() |
15 Monate im Wohnmobil sind nun erstmal passé und wir freuen uns auf das neue Kapitel. Auf dass es ein weiteres, Großartiges wird!
Nun heißt es die nächsten Tage: weiter Kisten ausräumen, Ankommen, Gemütlichkeit im neuen Heim schaffen und die Gegend weiter erkunden.
Gestern waren wir zum Start der Winterzeit beim Lichterfest in Sundsvall, bei dem mit Fackelzug und Chor zum ersten Mal die ganze Beleuchtung in der Innenstadt eingeschaltet wurde. Die Vorweihnachtszeit ist hier auf jeden Fall eingeläutet! Wir haben uns auch schon inspirieren lassen und in einige Fenster Lampen gestellt, die hier bei allen Nachbarn den ganzen Tag brennen. Somit ist es gar nicht so dunkel und sieht immer sehr einladend aus. | ![]() |
Im nächsten Update können wir euch dann hoffentlich schon mehr von innen zeigen.
Wir hoffen, es geht euch gut und wir schicken frostige Westwind-Grüße in den Süden!
Vänliga hälsningar från Sverige,
Louisa & Florian
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